Panorama-Nachrichten – von Ivo Sasek (Dezember 2018):
Leib des vollkommenen Hauptes

Liebe Geschwister im Herrn, liebe Freunde,

„Denn wie wir in einem Leib viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle dieselbe Tätigkeit haben, so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander.“ (Röm. 12,4-5)

„Denn wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl viele, ein Leib sind: so auch der Christus.“ (1. Kor. 12,12)

schon wieder geht ein Jahr zur Neige und keiner von uns kann verstehen, wohin die letzten zwölf Monate so schnell entschwunden sind. Wir wissen nur eines mit Gewissheit: Das Leben geht schneller vorbei als wir es geahnt haben. Anni und ich sind bereits 35 Jahre verheiratet, beide seit 41 Jahren im Herrn und ich selber schon 38 Jahre im vollzeitlichen Dienst. Unser gemeinsames Werk haben wir 1983 gegründet, also noch im letzten Jahrhundert . Das Schöne dabei ist: Wir dürfen seit Jahrzehnten mit ein und demselben Team unterwegs sein. Als wir vor 35 Jahren unser Werk gründeten, hatten wir ein Durchschnittsalter von knapp 20 Jahren, was uns viel Missachtung und sogar Spott von Seiten der Frommsten eingebracht hat. Aber all diese Leute haben sich als treu und zuverlässig erwiesen. Und allem zuvor als unermüdlich aufopferungsbereit. Woher haben die das? Woher die Kraft, um jahrzehntelang Unrecht, Spott und Verfolgung mit zu ertragen? Woher die Kraft, um jahrzehntelang auf jeden Lohn zu verzichten, verbindlich mit den schwächsten der Gesellschaft eine Schicksalsgemeinschaft einzugehen? Woher die Kraft, Nacht und Tag für mittlerweile Tausende im Einsatz zu stehen? Woher die Kraft, um immer weiter und weiter zu gehen, obgleich schon andere Tausende uns wieder den Rücken gekehrt haben, zahllose uns in den schwersten und wichtigsten Stunden unseres Lebens im Stich gelassen, uns verraten und verleumdet haben? Ich könnte diese Frage „Woher die Kraft?“ hier noch auf dutzende andere Unglaublichkeiten anwenden. Komme aber lieber gleich auf den Punkt, damit ich nicht zu lange werde.

Die Antwort ist eine ungemein erstaunliche. Ich habe diese Frage „Woher die Kraft für alles Menschenunmögliche“ zum ersten Mal 1979 auf der Bibelschule beantwortet. Ich durfte dort zum ersten Mal eine Gebetsnacht leiten und beantwortete die Frage in meiner Einleitung so klar und unmissverständlich, dass sie mir zum Verhängnis wurde. Es war, wie wenn eine Bombe eingeschlagen hätte. Die Atmosphäre verdichtete sich zu einer eiskalten und stummen Front. Es fühlte sich an, als wäre man gar nicht mehr richtig da, als hörte man alles nur noch ganz „dünn“ und von weit weg. Einige Bibelschülerinnen begannen zu weinen … sie verloren fast alle den Boden unter den Füssen. Sie waren nach meinen Ausführungen so verloren, dass sie Rettung bei der Schulleitung suchten. Es war mitunter der Grund, warum ich niemals mehr eine Gebetsnacht leiten durfte. Man wollte mich von dieser Kurzpredigt an nur noch so schnell wie möglich loswerden. Kurze Zeit später ging dieser Wunsch in Erfüllung. Ich hatte die Bibelschule nur ein paar Wochen vor meinem Abschluss zu verlassen.

Vermutlich seid Ihr jetzt unglaublich gespannt darauf, zu hören, was ich diesen Studenten Fürchterliches um die Ohren gehauen habe . Ich bin mir gerade ziemlich sicher, dass sogar etliche von Euch jetzt „Schiss“ haben, meine Antwort zu hören. Daher versichere ich Euch vorweg, dass ich jene Worte seither ziemlich genau 38 Jahre lang geprüft, getestet und erprobt habe … und seit Jahrzehnten mit meinem Team zusammen genau jenes auslebe. Und je länger, desto mehr, ernten wir endlose Power für alles und jedes.

Also, was ist jetzt diese furchterregende Antwort auf die Frage „Woher die Kraft?“ Es ist diese: „Wir sind der Leib eines vollkommenen Hauptes – doch jede Sekunde, wo wir diesem vollkommenen Haupt nicht bedingungslos als Leib verfügbar sind, ist eine vergebliche Sekunde. Eine schadenbringende – todsäende Sekunde.“ Jede Sekunde dagegen, wo wir als Leib völlig auf die Wirkungen, Impulse, Worte usw. des vollkommenen Hauptes ausgerichtet sind, werden wir mit Gottes Willenskräften, Willensschüben und Begabungen durchpulst. Ganz einerlei ob Christus, unser vollkommenes Haupt, uns angenehme oder schreckliche Wege führt – wir gehen alle Wege mit innerster Begeisterung, Freude und unermüdlicher Vermögensmacht. Wo immer Sein Weg durchgeht, da sind auch Sein Wollen und Seine grenzenlose Überlegenheit in uns aktiv. Je steiler und dorniger die Pfade, desto überschwänglicher die Fülle und die Kraft. Nur wer sich diesem „Experiment“ voller Vertrauen, sprich Glauben, hingibt, kann diese Wirklichkeit praktisch erfahren und ausleben.

Alle die es nie versucht haben, weil sie einzig und allein von sich selbst ausgingen, auf den eigenen „Nabel“ schauten, sind kraft- und saftlos auf der Strecke geblieben. Ihre Namen sind verklungen, noch ehe man je von ihnen gehört hatte. Wer das Wagnis einer sekündlichen Verfügbarkeit eingeht, wird von den äonischen Lebensimpulsen und Kraftschüben des vollkommenen Hauptes auch sekündlich durchpulst. Und so, wie wir im irdischen Leib keine Sekunde ohne neuen Herzschlag und keine Minute ohne neue Kraft existieren können, können wir als Leib des vollkommenen Hauptes ebenfalls keine Sekunde ohne dessen pulsierenden Lebensstrom – und keine Minute ohne dessen Geisthauchen existieren. Wir reden hier übrigens vom Wandel im Geist. Weil die wenigsten Menschen diesen aus der Praxis kennen, suchen sie unablässig nach Ersatzquellen … und werden immer „vergänglicher, schwächer, leerer“. Die meisten Christen sind zwar, wie alle Weltmenschen, körperlich am Leben – geistlich sind sie aber tot. Sie haben nur den Namen, dass sie leben, aber sie sind täglich genauso viele Sekunden tot, wie sie dem vollkommenen Haupt nicht als dessen Leib verfügbar sind. So einfach ist das – und eben auch so schrecklich. Schrecklich für wen alles? Allem voran für Christus – dem vollkommenen Haupt! Versetze Dich gleich jetzt in Seine Lage: Stelle Dir vor, Dein irdischer Körper würde Dir haargenau nur so oft gehorchen und „verfügbar sein“, wie Du dem himmlischen Haupt. Jede Sekunde seiner Abwesenheit würde Dein komplettes Gelähmtsein bedeuten. Wie gerne würdest Du aufstehen, herum-gehen und irgendetwas mit deinem Körper unternehmen wollen? Doch stattdessen würdest Du immer genau so lange,

wie in Beton gegossen, herumliegen, wie sich Dein Körper Dir nicht hingibt. Aber nicht nur das vollkommene Haupt leidet unter der „Abwesenheit“ Seiner Glieder, sondern auch die Glieder untereinander, gegenseitig. Stell Dir nur einmal vor, dass an Deinem Körper ein einziges Glied seine ständige Verfügbarkeit verweigert. Sofort leiden alle anderen Glieder ein „Krüppel-Dasein“. Und so ergibt es sich, dass schliesslich auch unser gesamtes Umfeld in Mitleidenschaft gezogen wird. Denn wo ein Behinderter ist, müssen ständig andere für ihn sorgen, seine Lasten tragen, ihn pflegen und ergänzen. Wollen wir das wirklich? Was für ein Unterschied der Lebensqualität wird hier sichtbar.

Und wie eigentlich mit jedem einzelnen Rundbrief seit 1979, rufen wir Dir auch am Ende des Jahres 2018 wieder zu: Werde mit uns zusammen Organismus – organismustauglich! Denn Organismus sind wir bereits! In der Bemessung weihen wir Dich in dieses Geheimnis des ständigen Mitfliessens in der Praxis und somit der ständigen Kraft ein. Werde mit uns zusammen zu einem voll funktionstüchtigen Leib des vollkommenen Hauptes. Du wirst es nie bereuen. Du wirst noch erleben – egal ob Du mit uns ziehst oder nicht – weil wir Leib Christi leben und sind und das immerzu noch praktischer zu sein begehren, werden wir es auch immer völliger sein! Wir werden noch vor aller Welt und dem ganzen Kosmos als Leib des vollkommenen Hauptes bewiesen werden – durch Christus!

Mit herzlichem Dank für alles, was Du uns bist und von Dir mit hineinlegst,

Dein Ivo

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