Panorama-Nachrichten – von Ivo Sasek (April 2017):
Der Sprechende und sein Onoma

Geliebte Geschwister in Christus, liebe Freunde!

Geliebte Geschwister in Christus, liebe Freunde! Mit der aktuellen Rundbriefsendung erhaltet Ihr die neueste I-VO (= Interlineare Voll-Analyse) – Johannesevangelium, Kapitel 16, und Kapitel 4 des 1. Korintherbriefes. Warum braucht es überhaupt eine I-VO? Antwort: Weil es den gott-feindlichen Mächten äusserst daran gelegen ist, uns der geistlichen Wirklichkeit zu entfremden! Die allzu grosse Ablehnung des christlichen Glaubens wurzelt nicht zuletzt darin, dass unsere Bibeln grösstenteils statisch statt dynamisch übersetzt wurden. Nahezu die gesamte dynamische Dimension des kraftorientierten Lebens ist dadurch verloren gegangen.

Das Christentum gleicht daher einem an sich tollen Fahrzeug ohne Treibstoff, ohne Motor. Vor der nächsten I-VO Ausgabe gebe ich hier wieder einmal zwei klassische Beispiele für Neueinsteiger und Unkundige in unserem Leserkreis. Eins davon finden wir im Johannes-Evangelium gleich im 1. Vers: In traditionellen Übersetzungen lesen wir dort: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott“. Wir stellen in den griechischen Urtexten aber fest, dass sie hier keinen sächlichen Begriff verwenden. Dort steht nicht das Wort, sondern „der“ Wort … Wie aber könnte man das übersetzen? Warum überhaupt kamen Bibelübersetzer auf die Idee, wenn sie ins Deutsche übersetzten, das Verständnis von männlich, sächlich und weiblich konsequent durcheinander zu bringen? Konnte denn das nur völlig nebensächlich sein? Allen grammatikalischen Ausreden zum Trotz behaupte ich: Gewiss nicht! Auch in der präzisen Wiedergabe von männlich, sächlich und weiblich liegt ein wichtiger Schlüssel zum geistlichen Verständnis, oder doch zumindest ein Teil des Schlüsselbartes! Diese Abweichung vom Urbild ist so weit gediehen, dass wir heute ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass unsere verschiedenen Sprachen einfach verschiedene Auffassungen von sächlich, männlich und weiblich haben. Aber in dieser Auffassung liegt einer der grössten Irrtümer schlechthin! Das ist nämlich durchaus nicht zufällig so geworden. Auch unsere Sprachen sind gezielt unterwandert und durcheinandergebracht worden! Das merkt man spätestens dann, wenn man als Übersetzer feststellt, dass etwa 80 % aller Worte aus ihrem ursprünglichen Geschlechtsgefüge gestossen wurden. In diesem abgeänderten Verständnis liegt ein ungeahnt grosser Raub.

Die griechisch schreibenden Propheten hatten sehr wohl eine klare Vorstellung, was den Unterschied zwischen sächlich, männlich oder weiblich anbetraf! Zu übersetzen ist im ersten oben genannten Beispiel also nicht „im Anfang war das Wort“, sondern „im Anfang war der Sprechende“! Es geht hier von A-Z um eine Person, was ja auch der gesamte nachfolgende Text beweist. Der Sprechende war Gott! Und der Sprechende wurde Fleisch! Hier haben wir also schon den deutlichen Ansatz und Beleg, dass Jesus Gott ist! Schon dieses 1ne Beispiel würde genügen, um den Sinn der I-VO zu verdeutlichen. Es gäbe tausenderlei mehr dazu zu sagen. Aber nur schon diese eine Abweichung beweist, wie unterschiedlich die Welt hernach ist, wenn wir nur 1nen Begriff abändern und aus einem Mann eine Sache machen. Der ganze Biblizismus mit seiner statischen Rechtgläubigkeit ist daraus erwachsen! Der anfangs noch kraftorientierte Hin-Hörer wurde zu einem kopforientierten Leser umformatiert. Das Durcheinander wird perfekt, je weiter schon allein dieser Irrtum auch noch in alle übrigen Verse importiert wird. Darum habe ich mich dazu entschieden, „rundes Deutsch hin oder her“, einfach in konsequenter Weise männlich, weiblich oder sächlich wieder so zu übersetzen, wie es auch tatsächlich in den griechischen Urtexten verankert wurde.

Des Öfteren gilt es, ganz neue Worte zu kreieren, um dieser Linie treu zu bleiben. In der nächsten I-VO-Ausgabe findest du gerade im Hinblick auf den Namen Gottes eine solche neue Wortschöpfung. Ich erläutere diese Wortschöpfung aber bereits vorweg in dieser Ausgabe, weil Johannes 16,23-26 hinsichtlich des Namens Gottes schon gleichsam „die Katze aus dem Sack“ lässt. In diesem Lichte wird es einfacher, die an sich korrektere „sächliche Version“ zu erfassen. Zugegeben, manchmal bin ich versucht, solche konsequent „sächliche“ Übersetzungsweise wieder aufzugeben, weil das daraus 3 resultierende Deutsch allzu holprig wirkt, oder die langen Sätze wieder auf andere Weise irgendwie die geistliche Wirklichkeit rivalisieren. Doch um der zuvor genannten Vision dahinter willen habe ich es bislang dennoch konsequent durchgezogen. Nun aber zum 2. Beispiel: In Johannes 17,6 sagt Jesus im hohepriesterlichen Gebet: „Ich habe den Menschen Deinen Namen geoffenbart.“ Die deutsche Sprache gibt „Name“ im ganzen NT in männlicher Form wieder (also: der Name), während es die griechische Sprache in „sächlicher“ Form verankert hat (also: „das Onoma“). Für uns Nicht-Griechen ist das absolut typisch: Wir geben allem irgendeinen willkürlichen Namen. Ob eines unserer Kinder Fritz, Hans oder Gunter heisst, spielt für uns keine grosse Rolle – nur irgendwie gut klingen muss der Name oder vielleicht noch an irgendeinen der Vorfahren erinnern usw.

Für den geistlich orientierten Hebräer oder Griechen hingegen fasst der Name gleichsam einen umfassenden Inhalt, einen realen Gehalt, einen echten Wesenszug oder nachweisliche Qualitäten usw. zusammen. Wann immer also Jesus und Seine Apostel vom „Namen“ Gottes sprachen, ging es ihnen um weit mehr als um den herkömmlichen Umgang und Gebrauch von Namen. Sie hoben damit keinen Moment (wie wir Heiden) blosse Klangformen oder irgendwelche Unterschiede von Buchstaben etc. in den Mittelpunkt. Da ging es ihnen in keinem Ansatz darum, ob Gott nun Jahwe, Jachwee oder noch genauer Jehova usw. zu nennen sei. Im Griechischen lautet das Gebet von Jesus in Johannes 17,6 darum so: „Ich habe den Menschen Dein (das!) Onoma geoffenbart“. Also nicht den Namen Gottes, sondern das Onoma Gottes. Und hierin liegt der tiefere Unterschied: Beim Onoma geht es um weit mehr als nur um einen klangvollen Namen. Onoma ist gleichsam ein „Code“, eine „Chiffre“, eine „Entschlüsselung“, eine „Inhaltsbeschreibung“ usw. Onoma meint das „reale SEIN“ einer Person oder eines Wesens. Onoma umschreibt das gesamte Wesen einer Person inklusive ihrer Fähigkeiten, Kräfte und Veranlagungen. Onoma umschreibt den Ruf, den Rang, das Ansehen usw. einer Person. Onoma bezeichnet und umschreibt das reale personelle Sein, die gesamte tatsächliche Art einer Persönlichkeit. Onoma meint „das dem Namen gemässe Sein“. Name meint somit die Person selber, und zwar in ihrer ganzen Vollmacht. Das Fazit des obigen Verses ist darum folgendes: Das Onoma von Gott ist die gesamte Person Jesu Christi – gemeint ist hier summarisch, dass unser Gott und Schöpfer sich komplett in der Person Jesu Christi widerspiegelt. Jesus ist das Onoma Gottes. Zu gut Deutsch: Jesus Christus ist Gott! Wer hinsichtlich all der vielen übrigen Anpassungen idealere Wort- Kombinationen schaffen kann, der melde seine Optimierungsvorschläge.

Es ist ein Anfang, der Versuch, die ursprünglich in den Urtexten geschilderte Welt wieder begreifbar zu machen. Auch dieses Feld gilt es zu bestellen, wie einst Noah das Land neu zu bestellen hatte. Zusammenfassung: Wir sind als Menschheit durch eine Krise der Entartung, der Entstellung und der bewussten Durcheinanderwerfung geraten. Wir bestellen gemeinsam dieses Land, und ich bitte daher meine geneigten Leser weitherzig zu sein, wenn ich der modernen Grammatik bislang noch nicht gebührend gerecht werden konnte. Es soll aber nach Fertigstellung des 1. I-VO Wurfes eine möglichst optimale Verdeutschung folgen. Bis dahin möge die vorverdeutschte Version als provisorischer Platzhalter dienen. Der grammatikalische „Klang“ hat nicht 1. Priorität, sondern das Wesen des Gesagten. Viel Gewinn darum beim Entdecken dessen, was bei jeder Ausgabe neu aufgedeckt und ausgegraben wurde. Der Herr segne jedes einzelne Wort und lasse es von neuem Fleisch in jedem von uns werden: Gott an uns, in uns, und schliesslich durch uns – das ist das äonische Ziel!

In Liebe,

Euer Ivo

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