Panorama-Nachrichten – von Ivo Sasek (Mai 2018)

Liebe Geschwister in Christus, liebe Freunde,

Jeder Ameisen-, Bienen- oder sonstige Schwarm demonstriert uns, dass es Gottes Weise ist, alles Wissen und Können von Anfang an in allen Seinen Lebewesen zu verankern – ohne Schulen, Kurse oder Universitäten. Die gesamte Tierwelt beweist uns, dass Gott Seiner Schöpfung auch ohne „gescheiten Verstand“ hochrangigstes Wissen und Können gleichsam in die Wiege legen kann – und zwar von Grund auf bis zum Ziel – bis in die kompliziertesten Gebiete des Lebens. Alle Tier-Schwärme lehren uns stolze, arrogante und eingebildete Menschen überdies, dass sie uns Spezies in Sachen Intuition auch noch himmelhoch überlegen sind. Doch die frohe Botschaft lautet: Dies muss nicht so bleiben, denn WIR sind zu noch weit Höherem bestimmt. Derselbe Mund, der einst von sich sagte: „Ich bin der Weg, die Wirklichkeit und das Leben“, sagte nämlich auch zu uns Menschen: „Ihr sollt nun vollkommen sein wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“

Wir haben diese Vollkommenheit bislang nur deshalb nicht erreicht, weil wir dieses Wort nicht genügend ernst und verbindlich nahmen. Jesus offenbarte uns Menschen aber damit, dass sämtliche Vollkommenheiten Gottes bereits fixfertig in uns angelegt sind – und zwar genauso, wie es die natürlichen Instinkte in jedem Tier sind.

Nach 1. Kor. 12,12 ist auch die Menschheit ein Schwarm, sprich ein lebendiger Organismus. Daher müssen wir uns auch vorrangig an den Gesetzmässigkeiten eines Organismus orientieren. Weil Gott uns in Spr. 6,6 gelehrt hat: „Geh hin zur Ameise … sieh ihre Wege an und werde weise!“, wollen wir das vorab gleich einmal tun. Wir lernen dabei von den Ameisen, woher unsere geistlichen Fähigkeiten und Begabungen kommen und an welche Gesetzmässigkeiten sie gebunden sind. 1000 Dinge mehr könnte man von ihnen lernen, aber für heute nur einmal das Grundlegendste vorweg: Jede Ameise erhält ihre Begabung von Geburt an nur in engster Verbindung mit ihrem Ameisenstaat – sprich Organismus. Isoliert man eine Ameise von ihrem Staat oder verirrt sie sich, aus welchen Gründen auch immer, verliert sie auf der Stelle jede Begabung, jede in ihr angelegte Kraft und Wirksamkeit. Getrennt von ihrem Organismus kommt sie nicht auf die Idee, sich selbst zu erhalten. Rein technisch gesehen könnte sie sich zwar problemlos am Leben erhalten, zum Beispiel auf die Jagd gehen, sich vielfältig versorgen, sich verteidigen, Unterschlupf finden usw. – doch all dies tut sie nicht, sobald sie den unmittelbar praktischen Kontakt zu ihrem Staat verloren hat! Sie funktioniert auf der Stelle nicht mehr und gibt sich passiv dem Sterben hin. Und ebenso verhält es sich auch in jedem anderen Schwarm. Sie alle lehren uns Menschen somit, dass auch unser Funktionieren, unser gesamtes Sein, von unserem ganz praktischen Zusammenwirken mit dem uns zugeordneten Organismus abhängt – weil auch unser Leben ein organisch verlinktes ist.

Auch unsere gesamten Fähigkeiten, Kräfte und Tugenden sind unmittelbar an unsere praktische Platzierung im – und an unsere verbindliche Kooperation mit dem Organismus gebunden. Und solange wir ganz praktisch innerhalb dieses synergischen Wirkungsfeldes leben und dienen, sprich, uns von dieser Alpha-Matrix navigieren und ausleben lassen, funktionieren auch wir wie die Ameisen, bis in die hochrangigsten Gebiete hinein – ganz von selbst, urtriebhaft, krampf- und mühelos.
Fazit: So, wie sämtliche Begabungen, sämtliches Wollen und Vollbringen einer Ameise nur innerhalb ihrer Setzung im Ameisenstaat in Funktion treten können – genau so auch bei uns!

Sobald wir nicht ganz praktisch Anteil an der synergischen Dynamik und Aufgabe eines Organismus haben, sei es, dass wir uns irgendwo verirrt haben oder aus welchen Gründen auch immer, verlieren auch wir sogleich unser Sendegebiet, sprich, jede uns angeborene Fähigkeit, jede göttliche Navigation, Lebenskraft usw. Rein theoretisch könnten auch die menschlichen „Aussenseiter“ sich irgendwie geistlich am Leben erhalten, sich fortpflanzen, verteidigen usw., doch auch sie wer-den all dies nicht tun, sobald sie sich aus dem Verbindlichkeits-Status des Organismus entfernt haben. Auch sie überlassen sich sogleich der Passivität und gehen geistig zugrunde. Und genauso erklärte es Jesus in Johannes 15,5: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“ Unser Problem liegt bis zum heutigen Tag darin, dass wir denken, wir könnten auch IN CHRISTUS sein, während wir doch unverbindlich und losgelöst von Seinem Körper, sprich Organismus, unser ego-individualistisches Dasein fristen. Doch schon allein diese 1ne Gesetzmässigkeit aus der Tierwelt veranschaulicht, dass dies ein folgenschwerer Irrtum ist.

Nur IN Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit leiblich in uns herab!¹ IN IHM bleiben meint daher: Lebt in praktischer Verbindlichkeit, sprich in der gemeinschaftlichen Berufung und Aufgabe, im gemeinschaftlichen Werk des Dienstes. Bleibt innerhalb Seines göttlichen Staatsgebietes und bleibt auch unter der dynamischen Kraft der Königsherrschaft Gottes usw. Ausserhalb von dieser Bestimmung sein heisst, ausserhalb des Sendegebietes jeder göttlichen Vollkommenheit zu sein! Ausserhalb der Sende-Reichweite. Innerhalb des verbindlichen Lebens in Christus aber wohnen sämtliche Vollkommenheiten Gottes leiblich in uns herab.

Noch immer aber drückt sich die Christenheit um die wahre Dimension der Verbindlichkeit herum. Sie rechtfertigt sich dabei mit der GNADE, die ihr in der Bibel zu-gesagt sei und meint: Ich kann auch ganz allein mit Gott ein gesegnetes Leben haben, denn Er hat mir ja Seine GNADE versprochen. Ich gebe Euch zur Klärung dieses gewaltigen Irrtums darum wieder einmal ein kleines Beispiel davon, wie gross der Unterschied ist, wenn man seine Bibel bloss in einem Vorhofs- statt einem Heiligtums-Verständnis liest. Nahezu jeder Vers der Interlinearen Vollanalyse (I-VO) macht das deutlich: 13 Mal kommt im Neuen Testament die Wortkombination „GNADE euch und Friede von Gott“ vor. Weil unsere deutschen Bibelübersetzungen aus einem statischen Vorhofs-Verständnis heraus übersetzt wurden, enthalten sie ihren Lesern die dynamische Dimension der geistlichen Wirklichkeit konsequent vor. Sie werden Zeit ihres Lebens unter „GNADE euch und Friede von Gott“ lediglich einen apostolischen Segenswunsch, statt eine reale und gesetzmässige Kraftwirkung vom Himmel her verstehen.

Ein Segenswunsch ist in diesem Satz natürlich freilich auch enthalten – aber genau hier beginnt das Problem jeder Vorhofs-Übersetzung. Sie verdunkelt die grenzenlose Dynamik geistlicher Heiligtums-Wirklichkeiten, weil sie konsequent nur ein bloss statisches, sprich schummriges Licht auf jedes Gotteswort zu werfen vermag. Im Hinblick auf das Wort GNADE sieht das dann wie folgt aus: Bis zum heutigen Tag versteht die Christenheit unter GNADE noch immer ausschliesslich die billige Sündenvergebung von Seiten Gottes, während sie selber unverbesserlich kläglich versagen und verfehlen muss. Geht ein Kundiger der geistlichen Wirklichkeit dem Wort GNADE (Charis) jedoch einmal gründlich an die Wurzel, stösst er dabei auf eine komplett andere – und vor allem weit mächtigere Dimension des Geistes. „GNADE euch und Friede von Gott“ hat nämlich weder allein etwas mit einem apostolischen Gnadenwunsch noch mit einem juristischen Vertrag künftiger Seligkeit zu tun.

In Tat und Wahrheit umschreibt Charis (GNADE) eine göttliche Kraftwirkung, eine im Hier und Jetzt erfahrbare übernatürliche „Anreizung“! GNADE vermittelt also nicht in 1. Linie etwas Juristisches oder Theoretisches, sondern eine wirksame Gotteskraft, einen vollendeten himmlischen Trieb, der uns zur Vollendung lockt, zieht, drängt, schubst usw., so wie es der tierische Instinkt in jedem Tier tut – nur auf einem weit höheren Niveau. Auf dem Niveau nämlich unseres freiwilligen Mitfliessens mit den wirksamen Anreizungen Gottes. Auf dem Niveau unseres von Herzen kommenden Sehnens nach dieser himmlischen Navigation und ihrer uns zufliessenden Vollkommenheit in und durch uns! Darum umschreibt Charis eine wirksame Kraft, die uns lockt, zieht, treibt oder zuweilen auch züchtigt … (Tit. 2,11-12).

GNADE kann aber auch mit Liebesgunst, Wohltat übersetzt werden. Charis meint summarisch jede göttliche Wirkung, die Freude, Fröhlichkeit und Dankbarkeit in, an und durch uns erweckt. Charis (GNADE) umschreibt jeden Anreiz zur wohlwollenden Aktion, zum von Herzen kommenden Liebes-Dienst, zur ganz praktischen Liebenswürdigkeit. Siehst Du den Unterschied zwischen einem Vorhofs- und Heiligtums-Verständnis von GNADE?

Wahre GNADE ist allein dort zu Hause, wo ständig triebhafte Anreize IN, AN oder DURCH uns ergehen – wo uns auch ständige Befähigungen zu vollkommenen und heilsamen Taten zufliessend geschenkt werden. Wo wir kraftvoll zu verbindlichen, huldvollen Gunst-Erweisungen getrieben werden, wo wir mit Lust und göttlicher Tüchtigkeit erfüllt werden, wo es in uns mit vergnüglicher Sehnsucht nach praktischem „Recht-Tun“ strebt … wo wir unseren Mitmenschen von Herzen Gunst schenken und heilsam wirken möchten. Ich fasse nun die drei dynamischen Dimensionen wahrer GNADE, sprich Charis, noch einmal wie folgt zusammen. So und nicht anders will Gott in, an und durch uns wirken:

Zuerst wirkt die GNADE an uns und für uns (= Vorhof),
dann wirkt die GNADE in uns (= Heiligtum),
und schliesslich wirkt die GNADE durch uns (= Allerheiligstes).

Vorhof: An uns und für uns wirkt sie in Form des erfahrbaren Wohlgefallens Gottes an uns. Weil wir durch das Blut Jesu versöhnt sind mit Gott, erfahren wir immer wieder, wie uns alles zum Besten dienen muss; wie uns alles und jedes tiefer in Gott hinein führt, uns mit Ihm tiefer vereinigt – durch erfahrbare Kraft Gottes an uns und für uns. Dieses ständige Begnadet-Werden erfüllt uns mit Freude, Fröhlichkeit, Dankbarkeit, Lebens-, und Hingabe-Lust.

Heiligtum: Wenn die GNADE in uns wirkt, äussert sich dies in ständig uns begleitenden Lebensimpulsen. Wir werden in allem und jedem durch Gottes „Vollkommenheits-Triebe“ navigiert. GNADE ist eine triebhafte Anreizung zum zeitgemässen, gesamtguten und gesamtgerechten Empfinden, Denken, Entscheiden und Handeln – gewirkt ganz urtriebhaft und von selbst aus der Kraft Gottes.

Allerheiligstes: Wann immer schliesslich die GNADE durch uns wirkt, dann wirkt sie das in freudiger Vollgewissheit des Glaubens; in kraftvoller Entschlossenheit, in freilösender, frohmachender Einsicht, in Lust zur Umsetzung von bereits vorherbereiteten Werken – ganz einerlei, ob diese zeitgemässen Werke klein oder gross, angenehm oder unangenehm für unser Fleisch sind. Selbst in anspruchsvollsten Gerichtsdiensten wirkt die GNADE in uns „versöhnend, heilsuchend, gesamtfördernd“ usw.

Und darum gibt die I-VO1 Kol. 1,2 wie nachfolgend wieder: „ … GNADE (be)wirkt euch und Friedensruhe, herab infolge unseres des Gott Vaters!“ Lasst uns, den Tierschwärmen gleich, das vollkommene Leben als Menschenschwarm (= Christus-Organismus) wieder ausleben. Die OCG vermittelt dieses kraftorientierte Leben in der Praxis – beginnend mit einer Bemessung, wo es grundlegend zuerst einmal um das ganz praktische Andocken an diese göttliche Intuition geht. Auch wir Menschen können im Kraftfeld der göttlichen Navigation, im zeitgleich intuitiven Schwarmfrieden, in der unüberbietbaren Schwarmintelligenz usw. leben und funktionieren. Weil wir auch mit Dir zusammen gerne in diesem Gesetz des Geistes des Lebens „surfen“ würden, warten wir in gespannter Geduld auf Dich – der Schwarm braucht Dich!

In Liebe, Ivo

¹ Kolosser 2,9

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