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Whistleblower – Blick hinter die Kulissen

23. April 2020

Burnout gefährdet und psychisch krank – so stellen die Medien die Mitarbeiter von Kla.tv gerne dar. Kla.tv-Mitarbeiterin Paula sagt, was sie von diesen Anklagen hält und gewährt einen Blick hinter die Kulissen.

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen So-Seh-Ichs-Sendung hier aus Nürnberg. Mein Name ist Paula und ich bin schon seit etwa sieben Jahren bei Kla.tv dabei, hab vieles gelernt, mit vielen Menschen zusammengearbeitet, in unterschiedlichen Bereichen war ich tätig. Und ich möchte heute einfach ein bisschen aus dem Nähkästchen erzählen, wie ich denn die Zeit bei Kla.tv erlebt habe. V.a. weil ja auch Anfang dieses Jahres in den Medien doch ganz schön harte Kritik bzw. Anklagen gekommen sind, dass die Mitarbeiter unter Druck und Stress und Burnout gefährdet sind. Ich erleb´s ganz anders und möchte da einfach heute ein bisschen drüber erzählen.
Zu Beginn ein kleines Gedankenexperiment: Denk an Dein allerliebstes Hobby, an Dein Talent, an Deine Fähigkeiten, was Du richtig gerne machst. Vielleicht gehst Du gerne ins Gym, Beastmodus on, oder Du trainierst Fußball, mit Deiner Mannschaft zusammen durch Dick und Dünn gehen. Vielleicht hast Du irgendein ein Start Up gegründet, ein Unternehmen, um Deinen Traum zu verwirklichen. Whatever! Irgendwas, wo Du Deine Fähigkeiten, Deine Kreativität einbringen kannst, was Dir richtig Spaß macht. Wo Du Deine Zeit, Dein Geld, Deine Ressourcen gerne investierst. So – und dann stellst Du Dir vor, es kommt jemand, der Dich nicht kennt, der Deine Arbeit nicht kennt, der nie dabei gewesen ist. Und der behauptet dann über Deine Arbeit folgendes:
„Mensch ist hab von Dir gehört, dass Du ein richtig unglücklicher Mensch bist. Oh! Du führst bestimmt ein unerfülltes Leben, weil in der Gemeinschaft, oder das was Du da tust das basiert ja nur auf Kontrolle und auf Misstrauen. Du musst unendlich viele Stunden ackern und hast keine Zeit für Hobbys. Hobbys werden auch überhaupt nicht erlaubt! Freizeit ist da ein Fremdwort! Ah – Stress und Burnout gefährdet musst Du sein! Also quasi psychisch krank, oder?“
Ja, wie würde es denn Euch gehen – wie würde es Dir gehen, wenn Du so´n richtig cooles Hobby hast und jemand sowas zu Dir sagt. Du wärst bestimmt nicht sehr „amused“. Und so ging´s mir eben auch. Ich hab diese Medienanklagen gehört und mir gedacht: „Leute, ihr ward nie dabei. Ihr wisst doch überhaupt nicht wie´s ist. Und alles was in den Medien über uns so negativ berichtet wurde habe ich NICHT so erlebt, sondern 180 Grad andersherum.
Erstes Beispiel, das ich Euch erzählen will: Ich hatte Anfang dieses Jahres einen Prüfungsmonat hier an der Uni wo ich wirklich echt lernen musste. Und das war überhaupt kein Problem, weil ich konnte mich einfach an meine Leute aus Kla.tv wenden. Ich hab gesagt: „Leute, schaut so ist es bei mir in der nächsten Zeit. Ich brauch jetzt ein bisschen mehr Zeit für die Uni. Ist es möglich? Können wir da irgendwie zusammen schauen? Und das war überhaupt kein Problem. Das rechne ich wirklich den Leuten bei Kla.tv ganz ganz hoch an, dass immer geschaut wird, dass man ehrlich und offen einfach seine Bedürfnisse kommunizieren kann. Ich hab das nirgendwo anders so erlebt. Die Leute legen so einen Wert drauf, dass man sich gegenseitig Vertrauen schenkt. Und Vertrauen bedeutet halt auch ehrlich zu sagen, wie es einem geht, und zwar EHRLICH zu sagen. Also ehrlich zu sagen, wenn man nicht mehr mitkommt. Wenn man irgendwie mal ne Auszeit braucht, aber auch ehrlich zu sagen, worauf man Bock hat, was man anpacken möchte, welches Projekt einen am meisten anspricht. Meine Freunde bei Kla.tv haben mir einfach den Rücken freigehalten. Das war überhaupt kein Problem, einfach mit denen zu reden und die Bedürfnisse zu kommunizieren.
Zweites Beispiel: Wir hatten vor zwei oder drei Wochen am Wochenende, einem Samstag, einen gemeinsamen Projekttag, wo wir zusammen die Corona-Sendung, die jetzt auch richtig angeschaut wurde. Die ist richtig hochgeschnellt – die kann ich Euch auch nur empfehlen. Die ist eine sehr informative Sendung. Und an diesem Samstag waren wir wirklich sehr wenige Leute und zwar, weil schon im Vorfeld ein paar Leute gesagt haben: „Ich hab das und das vor. Da bin ich im Urlaub oder an dem Samstag, hatte ich eigentlich vor, bei uns daheim einen Umbau zu machen oder bin auf der Baustelle.“ Und jetzt könnte man meinen: „Oh, ne da ist man dann voll so gedrückt. Nein, ihr müsst da kommen! Und es ist alles gezwungen und kontrolliert!“ Überhaupt nicht! Überhaut nicht! Sondern wir haben gesagt, jeder, der Zeit hat, der Lust hat, der Freude hat, der kommt. Dann waren wir dementsprechend auch nicht allzu viele. Aber, das Ergebnis zeigt´s, es hat´s trotzdem voll gebracht. Die, die da waren, die hatten Zeit, die hatten die Freude dazu und dann haben wir mit denen das gerockt. Und so gehen wir alle Projekte gemeinsam an. Wir sagen: Nur da wo´s frei ausfließt, da wo´s vom Innersten herkommt, wo man vom Herzen mitgehen kann, das macht man. Und alles was gedrückt ist, wo man nicht mehr die Kraft oder Freude dazu hat, da stoppen wir lieber, weil wir sagen: Ne, da warten wir lieber. Wenn wir was machen, dann wollen wir das von ganzem Herzen her machen.
Drittes Beispiel: Ich hab als Hauptfach Geographie in meinem Studium und deswegen werde ich auch jetzt in diesem Sommer eine große Exkursion haben nach Kanada. Jetzt könnte man meinen: „Oh, ne, die Medien behaupten ja, man darf keine Hobbys haben, keine Freizeit, na dann Exkursion nach Kanada – pf, kannste natürlich vergessen.“ Könnte man meinen, wenn man den Medien glaubt. Aber, Milieu des Vertrauens – das ist unser Motto hier. Wir sagen: Leg Dein Bedürfnis in die Mitte. Ich hab´s gemacht. Ich hab´s mit meiner Leiterin, und gleichzeitig auch mit meiner Freundin, mal besprochen. Ich hab gesagt: „Mensch, so und so hätte ich das geplant, was meinst Du dazu?“ Und wir haben echt jetzt einen guten Weg gefunden, wo ich wirklich nach Kanada gehen kann, trotzdem aber dann auch von da immer wieder auch online bin, immer wieder schau, was liegen für Bedürfnisse bei Kla.tv an, aber dennoch voll meine Exkursion machen kann, voll reisen gehen kann. Ich freue mich schon mega, dass ich das so schön miteinander verbinden kann. Also es herrscht wirklich eine Toleranz, eine Offenheit für alles, weil das ist uns eben ein großes Anliegen, dass wir nichts schon von vornherein gleich in Schubladen schieben, oder abcanceln, sondern sagen: Okay, leg Dein Bedürfnis in die Mitte. Wir wollen schauen, dass es für alle gut aufgeht. Und das wertschätze ich wirklich sehr, sehr, sehr stark bei meiner Arbeit. Ich bin echt froh, dass ich da meinen Teil haben kann, weil es ist einfach wunderbar, mit solchen Menschen zusammenzuarbeiten, die auch gleichzeitig dicke enge Freunde werden. Und gleichzeitig lernt man so vieles. Also man kann sich selber total weiterbilden. Natürlich im filmischen Bereich oder Animationen – das macht einfach mega Spaß. Und es kommt einfach darauf an, dass jeder einzelne sich entfalten kann. Das jeder einzelne dahin kommt, wo´s ihm richtig gut geht, wo er Bock draufhat, darauf kommt´s an. Ich hab das in dieser Form und Art und Weise nirgendwo erlebt, wo man mit so einem Respekt und so einer Wertschätzung und mit so einem Anliegen füreinander miteinander arbeiten kann. Ich find das total mega – wie eine neue Welt!
So, das war´s für heute schon wieder. Cool, dass Ihr vorbeigeschaut habt. Wenn Ihr jetzt Lust bekommen habt, auch mal bei uns mitzuhelfen, auch mal reinzuschnuppern und es selbst zu erleben, schreibt uns an, kontaktiert uns. Wir freuen uns sehr auf Euch! Habt den Mut, Euch Eure eigene Meinung zu bilden. Denn das ist modern. Das braucht die jetzige Welt und da bleiben wir gemeinsam dran. Ich freu mich auf Euch. Bis zum nächsten Mal. Servus!

von Pz.

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